Die Chinesische Pulsdiagnose


Die chinesische Pulsdiagnose, auch hier abgekürzt CPD, ist eine wichtige Methode von vier gründlichen diagnostischen Untersuchungsmethoden (Beobachten, Hören-Riechen, Befragen-Dialog und Betasten) bei der traditionellen chinesischen Medizin, wobei Pulsdiagnose zum Betasten gehört. Für die CPD gibt es einige Stellen am menschlichen Körper. Die wichtigsten Pulstaststellen befinden sich am Handgelenk. Dort sind entlang der Radialisarterie jeweils drei Punkte pro Hand vorhanden, mit denen die CPD arbeitet. Die übrigen für die CPD relevanten Pulse befinden sich an Kopf, Arm und Bein.

Es kann durch die Zuordnung der Pulstastpositionen mit bestimmten Meridianen verschiedene Pulsqualitäten festgestellt werden. So erfährt der Diagnostiker, wo Energieüber- oder -unterschuß im einzelnen Organ oder im Gesamtorganismus des Patienten besteht. Dabei betrachtet der Diagnostiker auch im Zusammenspiel mit anderen diagnostischen Untersuchungsmethoden: Ansehen von Gesicht, Augen, Zungen, Stimmung, Geruch, die Krankheitsgeschichte usw. des Patienten, um ein Gesamtbild über den Zustand des Organismus zu erhalten. Daraufhin kann eine möglichst gute Therapie entsprechend ausgewählt werden.

Anhand von Pulsqualität, Pulsintensität und der Pulslokalisation kann der erfahrene Akupunkturtherapeut den Zustand bestimmter Organe bestimmen. Die CPD unterscheidet verschiedene Pulsfrequenzen (langsam - schnell), Rhythmen (regelmäßig - unregelmäßig), Beschaffenheiten (schlaff - hart), Formen (dünn - breit), Tiefen (oberflächlich - tief) und weitere Pulsqualitäten (zerstreut, gleitend, wellenförmig, leerer, voller, langer, kurzer, hohler, sanfter, schwacher, schneller, klopfender etc.). Durch diese Pulsarten kann man Schlüsse über die generelle und an den projizierten Bereichen vorhandene Lebenskraft ziehen. Es gibt etwa 30 Pulsarten, die vom Therapeuten unterschieden werden können. Wenn sich am Zustand der Energie etwas ändert, kann dies sofort am Puls erkannt werden, weshalb durch die CPD am Ende einer vorgenommenen Behandlung (z. B. bei Akupunktur) der Erfolg überprüft werden kann.

Wenn die CPD durchgeführt wird, sollte der Patient völlig entspannt sein, weil es ansonsten zu einer Verfälschung der Pulsintensitäten kommt. Auch andere Einflüsse können sich auf die CPD auswirken, beispielsweise Wetter und Jahreszeiten. Außerdem spielt das Geschlecht eine Rolle für die Pulse. Deswegen ist eine notwendige schulmedizinische Diagnostik sehr wichtige und wirksame Ergänzung. Man soll nicht darauf verzichten.


Typische Pulstastpositionen am Handgelenk und deren Zuordnung:

Bei den Taststellen am Handgelenk benutzt der Diagnostiker seinen Zeige-, Mittel- und Ringfinger und wird oberflächliches Ertasten (ohne Druck) und tiefes Ertasten (mit mäßigem bis starkem Druck) unterschieden. Die drei Punkte repräsentieren jeweils einen Meridian, welcher aus der Akupunktur bekannt ist.

Linke Hand, oberflächliche Pulstastung: Dünndarm, Gallenblase, Blasen Meridian

Linke Hand, tiefe Pulstastung: Herz, Leber, Nieren Meridian

Rechte Hand, oberflächliche Pulstastung: Dickdarm, Magen, Dreifacherwärmer Meridian

Rechte Hand, tiefe Pulstastung: Lungen, Milz-Pankreas, Pericard Meridian


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